West- und Oststraße in Schmallenberg als Einbahnstraßen – geht das?
Zuletzt 2017 hat sich der Bezirksausschuss Schmallenberg intensiv mit diesem Thema wie auch vielen anderen zur Verkehrsführung beschäftigt. Nicht einfach so aus der Hüfte geschossen - Grundlage der Diskussion und Entscheidung war ein Verkehrsgutachten des renommierten Verkehrsplanungsbüros Planersocietät aus Dortmund. Einstimmig, über alle Parteigrenzen hinweg, hat man dem Rat die Rahmenplanung „Kernstadt Schmallenberg – Ortsmitte“ mit integrierter Verkehrsplanung zur Annahme empfohlen. Was sagt dieses Gutachten zum Vorschlag Einbahnstraße für West- und Oststraße?
West- und Oststraße als Einbahnstraße hört sich doch gut an: Oststraße rauf, Weststraße runter – oder umgekehrt – die Querstraßen ermöglichen in kurzen Abständen ein Wechsel der Fahrtrichtung. Welche Stadt hat schon so gute Voraussetzungen? Danach gibt es Platz – vielleicht für eine Fahrradspur! Alles super? Der Verkehrsgutachter sieht eher Nachteile:
- Ziele können nicht mehr direkt erreicht werden. Erfahrungsgemäß ergeben sich zahlreiche Umwegfahrten.
- Die Parkplatzsuche wird deutlich verlängert, damit der Parksuchverkehr erhöht.
- Der Verkehr wird nicht reduziert, er verlagert sich von der Ost- zur Weststraße.
- Die Umleitungsfunktion bei Tunnelsperrung wäre auf die Weststraße auszuweiten.
- Die Weststraße wäre in den Busverkehr einzubeziehen. Der enge Kurvenradius zwischen Ost- und Weststraße am Rathausknoten kann vom Busverkehr nicht befahren werden.
Fazit des Gutachters: Ein Einbahnstraßensystem hätte auf der Oststraße gewisse Entlastungseffekte zur Folge und würde durch den Wegfall einer Fahrspur mehr Platz im Seitenraum schaffen. Der Verkehr mit dessen negativen Auswirkungen würde insgesamt aber nicht reduziert, sondern die Probleme nur in die Weststraße verlagert.
Zitat: „Für die Umsetzung eines Einbahnstraßensystems wird daher seitens des Gutachters keine Empfehlung ausgesprochen.“
2017 ist lange her. Deshalb wollen wir das Verkehrsgutachten mit allen interessierten Bürgerinnen und Bürger erörtern. Gründe darlegen, Meinung abfragen, vielleicht gibt es neue Erkenntnisse. Für den 17. September um 19:00 Uhr laden Bezirksausschuss und Verwaltung zu einer Bürgerversammlung in die Stadthalle ein. Die offizielle Einladung kommt in Kürze!