„Unser Dorf hat Zukunft“ – Das Dorf für die Zukunft gestalten!
Ländliche Regionen in Deutschland sind so vielfältig wie ihre Bewohner und stehen oft vor großen Herausforderungen. Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ würdigt Dorfgemeinschaften, die mit Mut, Kreativität und Engagement ihren Ort voranbringen und für die Zukunft rüsten. Alle zwei Jahre ruft das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zum Wettbewerb auf, bei dem sich Dörfer auf Stadt-, Kreis- und Landesebene qualifizieren können, bevor der Weg zum Bundeswettbewerb führt.
Von der Verschönerung zur nachhaltigen Dorfentwicklung
Ursprünglich, im Jahr 1961, als „Unser Dorf soll schöner werden“ ins Leben gerufen wurde, lag der Fokus des Wettbewerbs zunächst auf der Verschönerung von Dörfern durch Begrünung und Blumen. Doch der Wettbewerb hat sich stetig weiterentwickelt. Seit 1998 mit dem Zusatz „Unser Dorf hat Zukunft“ und seit 2007 in seiner aktuellen Form, werden heute nicht nur Verschönerungsmaßnahmen, sondern vor allem nachhaltige Dorfentwicklung, Lebensqualität und bürgerschaftliches Engagement bewertet. Der Fokus liegt auf einer ganzheitlichen Entwicklung, die dem demografischen Wandel, dem Strukturwandel in der Landwirtschaft und den Bedürfnissen der Dorfgemeinschaft gerecht wird.
Im Mittelpunkt steht das Engagement der Dorfgemeinschaft nach dem Motto "Was haben wir bislang erreicht – Was wollen wir für die Zukunft – Was ist zu tun?". Für die Bewertungskommission ist am Ende entscheidend, wie sich das Dorf als Ganzes weiterentwickelt hat. Dabei werden die Leistungen vor dem Hintergrund der jeweiligen individuellen Ausgangslage und der Möglichkeiten der Einflussnahme der Dorfgemeinschaft auf die Dorfentwicklung bewertet. Die Ausgangsbedingungen der beteiligten Dörfer sind sehr unterschiedlich. Deshalb betrachtet die Bewertungskommission auch die spezifische Situation der Orte: Entscheidend ist nicht das Entwicklungsniveau, sondern wie sich das Dorf durch das Engagement der Menschen vor Ort verändert hat.
Im aktuellen Wettbewerbslauf 2024-2026 werden die teilnehmenden Dörfer nach folgenden Bewertungsbereichen betrachtet:
- Ziel- und Konzeptentwicklung, wirtschaftliche Initiativen und Verbesserung der Infrastruktur
- Soziales und kulturelles Leben
- Wertschätzender Umgang mit Baukultur, Natur und Umwelt
- Gesamteindruck
Schmallenberg ist ein Paradebeispiel für den Erfolg dieses Wettbewerbs. Die Dörfer in dieser Region haben seit mehr als 60 Jahren an dem Wettbewerb teilgenommen und dabei zahlreiche Erfolge erzielt – 12 Schmallenberger Orte tragen mittlerweile den Titel „Golddorf“. Neun davon sind sogar Bundesgolddörfer. Fast die Hälfte der 25 bis heute im Hochsauerlandkreis errungenen Goldplaketten auf Landesebene sind damit nach Schmallenberg gegangen, außerdem unzählige Silber- und Bronzeplaketten sowie Sonderpreise.
Bei den vielen tollen Erfolgen sollte jedoch der Kerngedanke des Wettbewerbs nicht aus dem Auge verloren werden. Denn es geht nicht um die Konkurrenz zwischen den Dörfern oder den Gewinn einer Auszeichnung. Vielmehr geht es um die Entwicklungen in den Dörfern, welche durch die Teilnahme am Wettbewerb angestoßen werden und dazu beitragen, die Dörfer unabhängig von der Platzierung in eine positive Zukunft zu leiten.
Ein Dorf soll sich nicht als „fertig und perfekt“ präsentieren, sondern sich mit allen positiven und negativen Aspekten betrachten und darauf aufbauend einen Weg erarbeiten, wie mit Plan und Engagement die Probleme angegangen und das Dorf zukunftssicher gemacht werden kann.
Wenn dies gelingt, kommt der Erfolg meist von ganz allein. Dies haben viele Schmallenberger Dörfer in der Vergangenheit bereits eindrucksvoll bewiesen.
Im aktuellen Durchlauf, welcher von 2024-2026 stattfindet, hat Lenne den Stadtwettbewerb gewonnen und konnte anschließend sogar den Kreiswettbewerb für sich entscheiden. Zu verdanken ist der Erfolg dem großen Einsatz der Dorfgemeinschaft, der Vereine sowie der Lenner Bürgerinnen und Bürger.
Und die Reise ist noch nicht vorbei. 2025 tritt Lenne im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ an, um den Sprung in den Bundeswettbewerb zu schaffen. Lenne hatte 1998 bereits Bundessilber gewonnen und ist nun auf dem Weg, an den damaligen Erfolg anknüpfen.
Im Fokus des Wettbewerbs steht seit jeher das bürgerliche Engagement. Es geht darum, dass die Dorfgemeinschaft zusammenarbeitet, um das Dorf zukunftsfähig zu machen – durch aktive Beteiligung und innovative Projekte, die sowohl die Lebensqualität erhöhen als auch die Gemeinschaft stärken.
Es sind die Menschen, die sich für ihr Dorf einsetzen und die sich und das ganze Dorf zum Mitmachen motivieren. Wenn die Dorfgemeinschaften es schaffen, alle Menschen mitzunehmen, ist der wichtigste Grundstein für eine nachhaltige Dorfentwicklung und für ein starkes und lebendiges dörfliches Miteinander auch in Zukunft sichergestellt.
Durch die Teilnahme am Dorfwettbewerb werden in den Dörfern viele Entwicklungen angestoßen, die für die Bewohner – unabhängig von der Platzierung – ein großer Gewinn sind. Die Teilnahme schweißt die Bürger vor Ort zusammen und macht für alle Bewohner sichtbar, wie viel im Dorf bereits passiert ist und worin die Besonderheiten des Dorfes liegen. Die Bandbreite an ehrenamtlichem Engagement wird deutlich und durch die Dorfgemeinschaft anerkannt. Die Teilnehmer des Wettbewerbs erhalten zudem die Rückmeldung einer fachkundigen Bewertungskommission, so dass die Dörfer wissen, wo sie stehen und worin ihre Besonderheiten und möglicher Handlungsbedarf liegen. Eine Auszeichnung bringt darüber hinaus auch stets einen Imagegewinn, der im Dorf-Marketing eingesetzt werden kann.
Die Teilnahme am Wettbewerb bietet somit eine Möglichkeit, das eigene Dorf aktiv mitzugestalten und dabei die Gemeinschaft zu stärken. Es geht nicht nur um die Verschönerung des Ortsbildes, sondern auch um die Schaffung eines nachhaltigen, lebenswerten Umfeldes für alle Generationen. Nutzen Sie die Chance, sich für den Wettbewerb anzumelden, und gestalten Sie Ihr Dorf als Vorbild für andere!