Schmallenberg als Vorreiter beim Thema Inklusion
Die Stadt Schmallenberg setzt ein weiteres starkes Zeichen beim Thema Inklusion und hat jetzt eine mobile Hebebühne angeschafft. Damit können Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, zwischen zwei Ebenen, die bis zu einem Meter auseinanderliegen, transportiert werden. Da es in den meisten Schützenhallen und Versammlungsräumen im Stadtgebiet keine barrierefreien Bühnen gibt, können dank der mobilen Hebebühne nun auch Rollstuhlfahrer aktiv an den vielseitigen Veranstaltungen im Stadtgebiet teilnehmen.
„Wir als Stadt Schmallenberg gelten in Sachen Barrierefreiheit als Vorreiter im Hochsauerlandkreis“, erzählt Mitarbeiter Marius Heinemann, der aufgrund einer diagnostizierten Spina bifida (umgangssprachlich „offener Rücken“) im Rollstuhl sitzt. „2023 wurde erstmals ein Budget für Maßnahmen zur Barrierefreiheit von 20.000 Euro in den städtischen Haushalt eingestellt, womit wir Projekte umsetzen können. Auch durch meine Funktion als Kontaktperson zur Interessenvertretung für Behindertenfragen in Schmallenberg sind wir beim Thema Inklusion und Barrierefreiheit ganz weit vorn im HSK.“
Die mobile Hebebühne kann beispielsweise von Theater- und Schützenvereinen ausgeliehen werden, um Menschen mit Behinderungen den Zutritt zu den zahlreichen Bühnen im Stadtgebiet zu ermöglichen. Die Kosten werden über das Budget „Barrierefreiheit“ abgerechnet. Die Vereine zahlen lediglich einen Eigenanteil von 30 € für den Transport- und Aufstellaufwand. Gelagert werden soll die Bühne in der Stadthalle. „Die Konstruktion nimmt im geschlossenen Zustand nicht viel Platz weg und kann problemlos in der Stadthalle verstaut werden. Wer sich die mobile Hebebühne ausleihen möchte, kann sich direkt an den Hausmeister der Stadthalle oder an das Gebäudemanagement wenden“, erklärt Marius Heinemann.
Seit über 25 Jahren gibt es in Schmallenberg die Behinderteninteressenvertretung. Durch den engen Kontakt zum Rat der Stadt und das Bindeglied Marius Heinemann werden Stadtverwaltung und Öffentlichkeit sensibilisiert, welche Barrieren für Menschen mit Behinderungen in Schmallenberg bestehen.
Die BIV Schmallenberg hat u.a. an der Planung des Schützenplatzes und der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt Bad Fredeburg mitgewirkt. Sie hat sich ebenfalls bei der Straßenbaumaßnahme „Auf der Lake“ eingebracht. Marius Heinemann: „Darüber hinaus findet hier bei uns jährlich ein Thementag der Aktion Mensch statt, um auf die Belange der Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Wir bieten Stadtführungen im Sitzen an, an denen Personen im Rollstuhl teilnehmen können. Im Leitbild der UN-Behindertenrechtskonvention heißt es: „Nicht der Mensch mit einer Behinderung muss sich anpassen, um dabei sein zu können, sondern wir müssen alle gesellschaftlichen Bereiche seinen Bedürfnissen entsprechend anpassen und öffnen.“ In Schmallenberg werden immer wieder Projekte umgesetzt, um diesen Grundgedanken der Inklusion umzusetzen.