Noch immer sind auch in Schmallenberg die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der Krisen in der Welt zu spüren. Nach Absprache mit der Bezirksregierung rechnet die Stadt damit, dass ihr pro Monat 30 bis 40 Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen, zugewiesen werden. Eine große Herausforderung, denn in Schmallenberg fehlen nach wie vor Wohnraum und Unterbringungsmöglichkeiten.
Seit Mai hatte sich die Lage in Schmallenberg etwas entspannt. Der Grund: Die Bezirksregierung Arnsberg nutzt das Sauerland Alpin Hotel in Grafschaft vorübergehend als Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine. „Die 180 Plätze dort werden der Stadt auf die Aufnahmequote angerechnet, so dass uns kaum noch Ukrainer zugewiesen wurden. Dagegen kamen in erster Linie Ortskräfte aus Afghanistan und Syrien zu uns“, erklärt der Leiter des Sozialmtes der Stadt Schmallenberg Ulrich Hesse. Ende Oktober wird diese zentrale Einrichtung in Grafschaft geschlossen, so dass die Anrechnung wegfällt und die Stadt sich wieder selbst vermehrt um die Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge kümmern muss.
Ulrich Hesse: „Wir wollen den Landgasthof Schmidt-Mühle in Bad Fredeburg kaufen, in dem direkt Anfang November Flüchtlinge einziehen können. Ein weiteres Objekt, das wir mieten wollen, ist das Haus Tausend Berge Sauerland in Bödefeld, in dem 40 Betten zur Verfügung stehen. Aber das reicht nach unseren Berechnungen bei weitem nicht aus, um alle etwa 180 Menschen, die in den nächsten 5 Monaten voraussichtlich nach Schmallenberg kommen werden, unterzubringen.“
Die Stadt appelliert deshalb noch einmal an alle Bürgerinnen und Bürger: „Wir suchen händeringend Wohnraum, der kurzfristig zur Verfügung steht. Private Anbieter bekommen die Miete von uns gezahlt. Wichtig ist, dass wir nicht mehr groß renovieren müssen, die Wohnungen oder Häuser sollten möglichst schnell bezugsfertig sein“, erklärt Ulrich Hesse.
Aktuell leben knapp 220 Ukrainerinnen und Ukrainer in Privatwohnungen oder in Gastfamilien in Schmallenberg. Dazu kommen weitere 170 Flüchtlinge unterschiedlicher Nationalitäten, die in Flüchtlingsunterkünften der Stadt untergebracht sind.
Wer Wohnraum anbieten möchte, kann sich mit dem Sozialamt der Stadt Schmallenberg in Verbindung setzen (Tel.: 02972/980106 oder per Mail an ulrich.hesse@schmallenberg.de).